Beeindruckend sind Maßnahmen, die der Hof zur Förderung der Artenvielfalt in der Landwirtschaft bereits eingeleitet hat, sei es durch Schaffung von Blühstreifen oder Beimischung von Untersaaten auf dem Feld oder auch, indem Felder einfach unbestellt bleiben. Eingebettet sind diese Maßnahmen in das auf zehn Jahre angelegte Projekt F.R.A.N.Z. (Für Ressourcen, Agrarwirtschaft, & Naturschutz mit Zukunft) unter Federführung der Michael Otto Stiftung für Umweltschutz in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bauernverband. Ziel des Projekts ist es, die erprobten Naturschutz-Maßnahmen schließlich in Förderprogramme zu gießen und damit auf möglichst vielen Feldern Lebensräume für wildlebende Tier- und Pflanzenarten zu schaffen.
Naturschutz kein Selbstzweck
Ein „Weiter so“ in der Landwirtschaft darf es nicht geben. Der Klimawandel und die biologische Vielfalt werden für die Landwirtschaft eine große Herausforderung bleiben. Allerdings dürfe Naturschutz in der Landwirtschaft kein Selbstzweck sein, sie müssen damit auch noch Geld verdienen. Dass „Bio aber auch Spaß machen kann“ und Spaß der „Schlüssel zum Erfolg“ sei, beweist das Ehepaar Hartmann in Rettmer. Ihr Hof ist ein Paradebeispiel dafür.
Ziele nur gemeinsam mit Landwirten zu erreichen
Der Besuch des Hofes habe ihr verdeutlicht, dass vieles schon gehe wie der Getreideanbau ohne Düngung und Herbizide. Jetzt gelte es, „mutiger zu werden und die vielen neuen Ideen in Netzwerken auszutauschen“, sagtLandwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast
Das war auch im Sinne von Jochen Hartmann. Gleichwohl gebe es aus seiner Sicht noch viel zu tun, etwa beim Thema Verbleib von Ausgleichsflächen in der Landwirtschaft. Wenn neue Baugebiete erschlossen oder Autobahnen gebaut werden, dürfe das nicht zu Lasten der Landwirtschaft gehen. „Die Wertschöpfung muss beim Landwirt bleiben.“
Dass dies auch mit den Zielen der Biodiversität verbunden sei, machte er an einem erfreulichen Ereignis deutlich: „Nach Jahren gab es jetzt endlich wieder Nachwuchs bei Rebhühnern, zwölf gesunde Küken habe ich kürzlich an einem der Blühstreifen entdeckt.“
Quelle; Lzone.de