Diese 7 Dokus über Fast Fashion werden dich zum Nachdenken bringen

Von  Kategorien: ModeStand: 30. Juni 2024, 11:00 Uhr

Dokus über Fast Fashion können dir neben Infos auch die Motivation liefern, um aus dem kurzlebigen Trendzyklus auszubrechen und stattdessen faire Fashion zu unterstützen. Sieben Tipps zum Anschauen.

Wenn du dich mit Nachhaltigkeit beschäftigst, kommen dir einige Themen immer wieder unter: Ernährung, Transport und Kleidung sind drei große. Fast Fashion, also billig und sehr schnell hergestellte Kleidung, und Ultra Fast Fashion – die noch extremere Variante davon – schaden Mensch, Tieren und Umwelt auf etliche verschiedene Weisen. Sechs Fakten zu Fast Fashion:

  • 40 Prozent der produzierten Textilien bleiben unverkauft, zudem fallen bereits während der Produktion zwölf Prozent der Gewebe als Verschnitt an. Diese Verschwendung tritt auf, noch bevor die Kleidung getragen wird.
  • Weniger als ein Prozent der Textilien werden recycelt. Gemischtes synthetisches Gewebe ist oft schwer zu recyceln und wird als Sondermüll betrachtet. Wegen einer jährlichen Produktionssteigerung von 2,7 Prozent reicht das Recycling nicht einmal aus, um das Wachstum auszugleichen.
  • Jede Sekunde wird weltweit eine LKW-Ladung Textilien verbrannt oder auf Mülldeponien entsorgt, was zu enormen Umweltproblemen führt.
  • In der Textilproduktion werden über 3.500 verschiedene Chemikalien verwendet, von denen viele gesundheitsschädlich und umweltgefährdend sind. Diese Chemikalien können krebserregend sein und Organe sowie das Nervensystem schädigen.
  • 35 Prozent des Mikroplastiks im Meer stammen aus der Textilindustrie, sowohl aus der Produktion als auch durch das Waschen von Kleidung. Pro Waschgang können bis zu 600.000 Plastikfasern freigesetzt werden, die in die Ozeane und später wiederum in unseren Körper gelangen.
  • Die Produktion eines einzigen T-Shirts verbraucht 2.700 Liter Wasser, was dem Trinkwasserbedarf eines Menschen für 2,5 Jahre entspricht.

Die genaueren Zusammenhänge und wer sich wie dagegen einsetzt, erfährst du in den folgenden empfehlenswerten Dokus über Fast Fashion.


4 Fast-Fashion-Dokus, die du kostenlos auf YouTube sehen kannst

Die folgenden vorgestellten Dokus kannst du kostenlos bei YouTube anschauen.

Die dunkle Seite von Fast Fashion: Das steckt hinter Shein Kanal: ZDFinfo Doku

Die Doku untersucht das Geschäftsmodell der chinesischen Fast-Fashion-Marke Shein und enthüllt die dunklen Seiten der schnelllebigen Modeindustrie. Sie zeigt, wie Shein durch Influencerwerbung, Gutscheincodes und Rabattaktionen seine Kund:innen dazu verleitet, ständig neue Kleidungsstücke zu kaufen. Dabei wird beleuchtet, welche gravierenden Auswirkungen diese Praktiken auf die Umwelt und die Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten haben. Die Doku dokumentiert die unmenschlichen Bedingungen, unter denen die Mitarbeitenden arbeiten, und wie sie für einen Billiglohn bis zur Erschöpfung schuften müssen. Zudem bietet die Doku einen Überblick über mögliche Alternativen zur Fast Fashion, um nachhaltigere Konsumgewohnheiten zu fördern.

Du kannst die Dokumentation kostenlos auf YouTube ansehen.


Fotos: Ekaterina, alfa27 / stock.adobe.com

Shein: Die dunkle Seite der Ultra-Fast-Fashion

Shein ist bei der Zielgruppe 15 bis 25 unglaublich beliebt: Die Mode des Fashion-Riesen aus China ist extrem stylisch –…

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‚Udita‘ (Arise) Kanal: Rainbow Collective – Documentary Production

„Udita“ (Arise) begleitet fünf Jahre lang Textilarbeiterinnen in Bangladesch, die für bessere Lebensbedingungen und sichere Arbeitsplätze kämpfen. Die Doku zeigt Schicksale wie das einer Frau, die beim Einsturz des Rana-Plaza-Fabrikgebäudes ihre Familie verlor und nun ihre Enkel großzieht, ohne Entschädigung erhalten zu haben.

„Udita“ kannst du kostenlos auf YouTube ansehen.

Rana Plaza Collapse Documentary: The Deadly Cost of Fashion Kanal: The New York Times

In dieser kurzen Dokumentation erzählt Foto-Journalist Ismail Ferdous, wie der Konsum im Globalen Norden mit dem Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes verbunden ist. Der Fokus liegt auf Fast-Fashion-Konsument:innen in den USA, ist aber auch auf Europa übertragbar.

Die knapp fünf Minuten lange Doku ist kostenlos auf YouTube verfügbar.

The Conscience of Clothing – Mode.Macht.Menschen Kanal: Rosa-Luxemburg-Stiftung

In Kambodscha arbeiten etwa drei Millionen Menschen, überwiegend Frauen, in der Textilindustrie. Mode macht 70 Prozent des Exportvolumens des Landes aus. Im Dezember 2019 reisten Patrick Kohl, Helen Fares und Willy Iffland nach Kambodscha, um die Bedeutung der Textilindustrie und die angestrebten Veränderungen zu erkunden.

Die achtteilige Doku kannst du kostenlos auf YouTube sehen.


https://youtu.be/nKRJXEf2vLg?si=lHuMPawo3N7l84Qg

Warum biologische Lebensmittel wichtig sind und wie man sie sich trotz Teuerung leisten kann


AIGEN-SCHLÄGL. Auf die Bedeutung der Landwirtschaft generell und im Speziellen auf die biologische Erzeugung wollen Astrid Schauer und Katrin Eckerstorfer, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Biokompetenzzentrum Schlägl, aufmerksam machen. Denn allzu oft zieht die Wertschätzung der Lebensmittel beim Einkauf im Supermarkt gegenüber dem Preis den Kürzeren.


Lebensmittel sollen hohe Ansprüche erfüllen, was Tierhaltung und Tierwohl, Nachhaltigkeit oder Ressourcenschonung angeht. „Gleichzeitig sollen sie aber möglichst billig sein – das passt nicht zusammen“, betonen die beiden Landwirtinnen und Mitarbeiterinnen im Biokompetenzzentrum (einem Gemeinschaftsprojekt der Bioschule Schlägl und des FiBL in Wien). „Der Konsument hat es mit jedem Einkauf in der Hand, wer den Produktionsauftrag bekommt und wie somit unsere Lebensmittel erzeugt werden. Das hat Auswirkungen auf die Qualität unserer Nahrung und somit auf unsere Gesundheit. Da sollte nicht der Preis ausschlaggebend sein. Du bist, was du isst“, sind Astrid Schauer und Katrin Eckerstorfer überzeugt.

Sparen ohne Verzicht

Biologisch erzeugte Lebensmittel mögen zwar auf den ersten Blick teuer erscheinen, „man kann es sich aber leisten, wenn man nur das kauft, was man wirklich braucht.“ Gemeint ist: Nicht auf vermeintliche Schnäppchen und Aktionspackungen reinfallen, bei denen dann der Großteil im Müll landet, sondern lieber bewusst einkaufen. Es darf auch mal eine überreife Gurke oder ein schrumpeliger Apfel sein: „Die inneren Werte zählen“, sagen die beiden und ergänzen: „Gesundes biologisches Essen hat mit Sicherheit keine negativen Auswirkungen auf Körper und Umwelt, wie etwa Lebensmittel, die mit chemisch-synthetischen Mitteln behandelt werden.“

Noch einen Denkanstoß möchten sie mitgeben: Eine gesunde Ernährung sei für den Körper nachhaltig besser als ein kurzer, teurer Urlaub, der zudem oft mit viel Stress verbunden ist. „Jeder hat sicher einen oder zwei Punkte, bei denen man ohne Verzicht einsparen kann. Dann wird bio leistbar.“

Schlechtes Image

Obwohl die Landwirtschaft eine unabhängige Versorgung mit Lebensmitteln sicherstellt, hat diese oft ein schlechtes Image. Die Kuh beziehungsweise deren Fleisch stehen als Klimasünder ganz oben, Landwirte würden die Luft verpesten, ohnehin eine Menge Förderung kassieren. „Hier muss sich jeder bewusst machen, wie viel Arbeit hinter einem Liter Milch steckt, welche Ökodienstleistungen Landwirte erbringen oder was die ganzen Vorschriften und Auflagen für einen Betrieb überhaupt bedeuten. Es braucht ein besseres Miteinander zwischen Landwirt und Konsument, denn nur miteinander können wir unsere Lebensgrundlagen auf der Erde erhalten.“

Quelle:tips.at

Preise für Bio-Lebensmittel steigen weniger als für konventionelle Produkte – das sind die drei Gründe

Die Preise vieler regionaler Bio-Lebensmittel sind in der Inflationswelle weniger stark gestiegen als die für konventionelle Produkte.

Das ergab eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft. Ein Grund ist der geringere Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie kürzere Transportwege.

Damit ist der Preisunterschied zwischen Bio- und Produkten aus konventioneller Landwirtschaft geschmolzen. Dies könnte Bio-Produkten aus der Nische helfen, in der sie allem Wachstum zum Trotz immer noch sind.


Bio-Produkten ist zugutegekommen, dass bei ihrer Produktion weniger Düngemittel eingesetzt werden. Die waren nach Russlands Überfall auf die Ukraine besonders teuer geworden, da beide Länder wichtige Lieferanten von Düngemitteln und Grundstoffen zu ihrer Herstellung sind. Bei Bio-Produkten werden auch weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Bei heimischen oder regionalen Erzeugnissen kommen kürzere Transportwege hinzu. Das IW fasst dies so zusammen: „Inflationsdämpfend wirken hier regional ausgerichtete Wertschöpfungsketten und ressourcenschonende Kreisläufe im Ökolandbau.“

Quelle: insider.de

Der Oligarchenfeudalismus

Im Namen des Klimaschutzes wird die Lebensmittelversorgung monopolisiert.

von Felix Feistel
Foto: oticki/Shutterstock.com

In den Niederlanden stehen 3.000 Landwirte auf der Abschussliste des Staates. Dieser will deren Höfe aufkaufen, um die Betriebe stillzulegen. Damit sollen die Klimaziele der EU erreicht werden. Doch was als Umweltschutz daherkommt, ist in Wahrheit ein brutaler Verdrängungskampf, der die Landwirtschaft monopolisieren und in die Hände einiger weniger Oligarchen legen soll.  Weiterlesen:

https://www.rubikon.news/artikel/der-oligarchenfeudalismus

Bio oder konventionell: Was ist gesund für uns und die Umwelt?


Ist bio (immer) besser?
 

Ja, sagt Peter Röhrig, geschäftsführender Vorstand des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft e. V. (BÖLW):


Bio ist besser, denn die Art, wie wir heute Landwirtschaft betreiben, ist nicht zukunftsfähig. Die Zukunftskommission Landwirtschaft hat kürzlich festgestellt, dass allein die deutsche Landwirtschaft jährlich 
90 Milliarden Euro an Umweltfolgekosten verursacht. Wir brauchen also eine andere Form des Wirtschaftens. Bio schützt Umweltressourcen und erhält damit die Lebens- und Nahrungsgrundlagen für zukünftige Generationen.
 weiterlesen

https://zeit-magazin.cmk.zeit.de/cms/articles/15781/anzeige/dm-drogerie-markt-gmbh-co-kg/bio-oder-konventionell-was-ist-gesund-fuer-uns-und-die-umwelt


Herausforderungen der Bio-Getreideernte


Der Anbau von Bio-Getreide erfordert viel Wissen und Erfahrung. Das gilt auch für die Ernte: Beikräuter auf dem Feld können Mensch und Maschine belasten. Ferdinand von Lochow und Hubert Göhring, zwei versierte Öko-Landwirte, berichten aus der Praxis.

weiterlesen:

https://www.oekolandbau.de/bio-im-alltag/bio-wissen/pflanzenbau/herausforderungen-der-bio-getreideernte


Bio hat in den letzten knapp 40 Jahren – so lange existieren auch schon die Gemüsegärtner – einen großen Wandel durchgemacht. Der Verzicht auf Pestizide und mineralische Dünger, die Schonung der Umwelt und Vielfalt im Anbau machen die Ökolandwirtschaft aus, damals wie heute. Ging es damals vor allem um Gesundheit, Geschmack und Umweltschutz, wird Bio heute immer mehr mit Klimaschutz in Verbindung gebracht. Und das genau ist richtig so, denn wir verbrauchen einfach weniger Ressourcen und das zahlt sich nun aus. Derzeit mehren sich sogar die Zeitungsartikel, dass Bio in großen Teilen nicht mehr teurer ist als konventionelle Lebensmittel, bei einigen Produkten sogar deutlich günstiger.   weiterlesen:  https://die-gemuesegaertner.de/bio-ist-nicht-mehr-teurer/

von Gerhard Schreiber 12. Mai 2024
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von Gerhard Schreiber 9. Oktober 2023
Bio-Landbau schützt Milliarden Kubikmeter Grundwasser vor Schadstoffen und spart der Gesellschaft damit viel Geld Die Bio-Landwirte in Deutschland haben im vergangenen Jahr über 2,7 Milliarden Kubikmeter Wasser vor Pestiziden, Kunstdüngern und anderen Chemikalien bewahrt. Dieser Beitrag des zum Schutz des Grundwassers lässt sich auch monetär beziffern. weiterlesen https://biohandel.de/markt-branche/bio-landbau-schuetzt-milliarden-kubikmeter-grundwasser-vor-schadstoffen-und-spart-der-gesellschaft-damit-viel-geld
von Gerhard Schreiber 6. Januar 2021
14. Bio ist sozial Bio schont die Gesundheit der Bauern und der Gesellschaft. Viele Studien zeigen Zusammenhänge zwischen Pestiziden und Krankheiten auf. Biolandbau schafft Arbeitsplätze. Der höhere Aufwand und der höhere Anteil an handwerklicher Arbeit schaffen zusätzliche Arbeitsplätze im Biolandbau. 15. Bio leistet gesellschaftlichen Mehrwert Bioförderung ist effizienter Umweltschutz. Der Biolandbau führt zu Verbesserungen in einer Reihe von Umweltindikatoren. Bio senkt gesellschaftliche Folgekosten der Landwirtschaft. Laut Modellrechnungen könnten bei einer Umstellung auf 100 % Biolandbau jährlich ein Drittel der externen Kosten der Landwirtschaft eingespart werden. 16. Bio ist wertvoll für die Welternährung Biolandbau kann die Erträge in Entwicklungsländern deutlich steigern. Eine Metastudie über Vergleichsversuche in 53 Ländern zeigt in Entwicklungsländern um 80 % höhere Erträge. Biolandbau hat ein gutes Gleichgewicht zwischen Produktivität und Umwelt- Ressourcenschutz. Dadurch hat er das Potential, langfristig die Ernährungsgrundlagen zu sichern. Bio sichert Unabhängigkeit der Bauern. Biologische Anbausysteme, die ohne Zukauf von synthetischen Düngern und Pestiziden auskommen senken die Abhängigkeit von Agrarkonzernen deutlich.
von Gerhard Schreiber 28. Dezember 2020
11. Bio schützt Wasser und Gewässer. Biolandbau schützt das Grundwasser. Biobauern bringen keine chemisch-synthetischen Pestizide und Wachstumsregulatoren aus. Biolandbau schützt Flüsse und Seen. Im Umfeld biologisch bewirtschafteter Ackerflächen sind die Gewässer weniger mit Pflanzschutzmitteln belastet. Weniger Nitratauswaschungen durch Biolandbau. Schnelllösliche Mineraldünger führen zu schädlichen Nitratauswaschungen in Grundwasser und Oberflächengewässern. Diese sind im Biolandbau nicht zugelassen. 12. Bio spart Energie. Biolandbau ist energieeffizienter. Die Herstellung von Stickstoff, Kalium , Phosphordüngern und Pestiziden verbraucht fossile Energie. Im Biolandbau sind diese nicht oder nur begrenzt zugelassen. Bioprodukte haben die bessere Energiebilanz. Nicht nur auf die Fläche sondern auch auf die Produktmenge bezogen weist der Biolandbau bei einer Vielzahl von Produkten die bessere Energiebilanz auf. 13. Bio ist gut für das Klima. Bioackerböden binden mehr CO2. Durch weite Fruchtfolgen mit mehrjährigem Kleegras und konsequenter Rückführung der organischen Substanz durch Düngung mit Mist. Biolandbau reduziert klimarelevante Spurengase. Im Biolandbau wird weniger Stickstoff gedüngt, deshalb reduziert sich das Risiko hoher Spurengasfreisetzungen wie N2O aus dem Boden.
von Gerhard Schreiber 17. Dezember 2020
9. Bio fördert Biodiversität. Mehr Biodiversität auf Biobetrieben. Biobetriebe beherbergen 30 % mehr Arten und 50 % mehr Individuen. Bioböden bringen einen Mehrwert für die stark gefährdete Ackerflora. Im Biofeld wachsen mehr als 9 mal so viele Beikräuter wie auf integriert bewirtschafteten Feldern und es werden deutlich mehr Pflanzenarten festgestellt, die von Bienen bestäubt werden. Dadurch erhalten und schonen Biobauern wichtige Blütenbestäuber. Viele der Tiere wie Wild- und Honigbienen und andere Insekten sind weltweit in ihrem Bestand bedroht. Auch Vögel profitieren vom ganzheitlichen Einsatz im Biolandbau. Untersuchungen belegen eine 6fach höhere Anzahl von Brutrevieren und bis zu 8 mal mehr Populationsdichte von Feldvögeln. 10. Bio pflegt den Boden Bodenfruchtbarkeit ist im Biolandbau zentral für die Pflanzenernährung und -gesundheit. Der Aufbau von Bodenfruchtbarkeit führt zu erhöhter Stabilität, welche die Anpassungsfähigkeit des Bodens verbessert. Bioböden haben eine bessere Struktur. Sie verschlämmen und erodieren weniger durch längere Begrünung, organische Düngung und höhere biologische Aktivität. In Bioböden leben viele Biolebewesen. Eine erhöhte biologische Aktivität verbessert die Bodenfruchtbarkeit und begünstigt die Schädlingskontrolle.
von Gerhard Schreiber 12. Dezember 2020
5. Bio ist gehaltvoller. Biologisch angebautes Obst und Gemüse enthalten mehr Antioxidantien, bis zu 60 % mehr als konventionelles. 6. Bio arbeitet ohne Gentechnik Gentechnisch behandelte Pflanzen, Tiere und Hilfsmittel sind verboten. Gentechnik widerspricht den Grundsätzen der biologischen Landwirtschaft. 7. Biotiere haben es besser. Biotiere sind in der Regel an der frischen Luft. Auslauf und/oder Weidemöglichkeit sind Vorschrift. Besseres Wohlbefinden bei Biorindern. Auslauf und Weide haben positive Effekte beim Wohlbefinden der Tiere. 8. Weniger Schulmedizin bei Biotieren. Kranke Tiere werden mit natürlichen Mitteln behandelt. Biobauern und deren Tierärzte setzen in erster Linie natürliche Mittel und Komplementärmedizin ein.
von Gerhard Schreiber 3. Dezember 2020
1. Bio ist wirklich bio. Der Begriff bio ist gesetzlich geschützt. Nur wenn die Anforderungen an die Bioverordnung bzw. das Siegel erfüllt sind, dürfen die Lebensmittel als bio bzw. unter dem entsprechenden Siegel verkauft werden. Biobetriebe sind gut kontrolliert. Sie werden mindestens ein mal im Jahr auf die Einhaltung der Verordnungen kontrolliert. 2. Bio ist konsequent. Jeder Biohof muss als ganzes biologisch wirtschaften. Die Umstellung dauert 2 Jahre und in dieser Zeit gelten bereits alle Verordnungen. 3. Mit Bio auf der sicheren Seite. Bioprodukte enthalten weniger Pestizidrückstände. Bei Bio-Obst und Gemüse sind es durchschnittlich 180 mal weniger als bei konventionellen Produkten. Bei Biopflanzen sind chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel grundsätzlich verboten. 4. Bio-Lebensmittel sind besonders. Bio-Lebensmittel enthalten weniger Zusatzstoffe. Es sind gegenüber der normalen Zusatzstoffverordnung nur etwa 10 % in der Bioverordnung zugelassen.
von Gerhard Schreiber 18. November 2020
Synthetische Pestizide werden heute im globalen Maßstab in die freie Natur ausgebracht, und Rückstände finden sich nahezu auch überall da, wo sie nicht hingehören und nicht hingelangen sollen. Diese Gifte werden entwickelt und verwendet, um lebende Organismen zu zerstören. Wie konnte es dazu kommen, dass immer mehr Bauern abhängig wurden von diesen Ackergiften? Und was bedeutet das für die Gegenwart und Zukunft? Es ist höchste Zeit, das Gift von den Äckern zu verbannen und wieder mit der Natur und dem Leben zusammenzuarbeiten, meint Mathias Forster, Herausgeber des Buches „Das Gift und wir“, in dem aufgezeigt wird, wie die synthetischen Pestizide zur Bedrohung wurden und wie es ohne sie weitergehen kann und muss. Die schädlichen Wirkungen der synthetischen Pestizide auf lebendige Organismen, angefangen beim Menschen, über die Tiere, Pflanzen und Böden bis hin zu den Gewässern und dem ganzen Ökosystem Erde, zeigen sich immer deutlicher. Es ist daher an der Zeit, dass wir uns als Individuen und als Gesellschaft ernsthaft fragen, ob eine Landwirtschaft, die das Leben vergiftet, zukunftsfähig ist, und ob wir uns ein auf Giftstoffe aufgebautes Ernährungssystem weiterhin leisten können und wollen. Der kürzlich getroffene Entscheid zur EU-Agrarpolitik der nächsten Jahre zeigt, dass diese Probleme in den wirtschaftlichpolitischen Zusammenhängen bisher viel zu wenig angekommen sind und viel zu wenig ernst genommen werden. Immer noch 80 Prozent der zu verteilenden Milliarden werden nach Flächenbesitz an die Bauern vergeben – unabhängig davon, ob sie die Böden und das Grundwasser vergiften und die Biodiversität dezimieren, sondern einfach so, weil man Flächen besitzt und bewirtschaftet. Man finanziert so also mit Milliarden und Abermilliarden an Euro eine Landwirtschaftspraxis, die nachweislich unsere Lebensgrundlagen schädigt und zerstört. Ebenso die Folgekosten für die Trinkwasserreinigung und Gesundheitsschäden, die durch kontaminierte Lebensmittel entstehen, und vieles mehr. Nota bene alles mit unseren Steuergeldern! Und dann wird uns das alles noch als Erfolg und Fortschritt verkauft. Das ist wirklich ungeheuerlich. Dies umso mehr, als Bäuerinnen und Bauern seit hundert Jahren erfolgreich zeigen, dass auch ohne synthetische Pestizide und mineralischen Dünger gute Ernteerträge erzielt und qualitativ hochwertige Lebensmittel produziert werden können. Und hier liegt auch noch ein großes Forschungspotenzial im Hinblick auf höhere Ernteerträge. Längst kommen zahlreiche Studien zu dem Ergebnis, dass nur eine Landwirtschaft, die mit der Natur arbeitet und nicht mehr gegen sie, die Menschheit nachhaltig und langfristig wird ernähren können. Dank des Instruments der direkten Demokratie in der Schweiz kamen zwei Initiativen zustande, die synthetische Pestizide verbieten oder staatliche Subventionen nur noch denjenigen Bauern zugestehen wollen, die auf synthetische Pestizide verzichten. Wenn diese Initiativen durch einen Volksentscheid angenommen werden, dann wird zum ersten Mal in der Geschichte durch einen basisdemokratischen Prozess ein fundamentaler Wechsel im Ernährungssystem eines ganzen Landes ermöglicht. Dies könnte motivierendes Vorbild für andere Staaten und die weltweite Antipestizidbewegung werden. Auch die Demokratiebewegungen würden dadurch potenziert. Das waren die Überlegungen und unsere Motivation zu diesem Buch. Hinzu kommt aber auch eine gefühlte Verantwortung, dieses kostbare Instrument der direkten Demokratie zu unterstützen, bei dem die Bürger als Souverän über ihre eigenen Belange und die gesellschaftliche Entwicklung selbst entscheiden. Dieses Buch soll möglichst auch in anderen Ländern zur Bewusstseinsbildung beitragen. Denn die Probleme, die durch die Verwendung von synthetischen Pestiziden entstehen, machen vor Ländergrenzen nicht halt. In über dreißig Beiträgen von unterschiedlichen Expertinnen und Experten wird das Thema von verschiedenen Seiten beleuchtet. Wir sind davon überzeugt, dass wir angesichts der umfassenden Problematik der synthetischen Pestizide, also giftigen bis hochgiftigen Stoffen, keine weiteren Experimente, keine weiteren Freilandversuche mit unbestimmtem Ausgang und unkalkulierbarem Risiko mehr brauchen. Wir plädieren stattdessen für einen fundamentalen Systemwechsel, der dem Leben in seiner Vielfalt wieder gerecht wird. Ein solcher Systemwechsel kann nur im Bewusstsein der Menschen beginnen. Ein erster Schritt kann darin liegen, sich die bereits entstandenen Schäden sowie die bekannten und unbekannteren Risiken genauer anzusehen. Die Beiträge im ersten Kapitel dieses Buches geben dazu reichlich Gelegenheit. Im zweiten Kapitel werden politische, rechtliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte des Einsatzes von synthetischen Pestiziden beleuchtet, und im dritten schließlich kommen Praktiker zu Wort, bei denen Landwirtschaft ohne synthetische Pestizide bereits seit Jahren Alltag ist. Ihre Erfahrungen zeigen, dass auf Ackergift gut verzichtet werden kann, wenn die Bereitschaft vorhanden ist, von der Natur, von Fachkollegen und Forscherinnen zu lernen, die sich mit alternativen Methoden der Schädlingsregulierung auskennen und Hilfestellung bei der Umstellung bieten können. Es werden außerdem Vorschläge vorgestellt, wie eine Transformation von der industriellen Landwirtschaft zu einer nachhaltigen Agrarkultur praktisch vollzogen werden kann, oder auch, wie sie bereits in einigen Regionen vollzogen wurde. Die Herausforderung, vor der wir als Menschheit stehen, ist aus unserer Sicht diese: Wie können wir im Interesse unserer Kinder und Enkelkinder, aber auch der Erde und ihrer Ökosysteme eine neue Agrarkultur entwickeln und praktisch so umsetzen, dass für die Verbraucherinnen und Verbraucher, die Bäuerinnen und Bauern und den Lebensmittelhandel Win-Win-Situationen entstehen? Die Pioniere und Pionierinnen des Ökolandbaus, die über Jahrzehnte bekämpft, beschimpft, sozial ausgegrenzt und belächelt wurden, haben sich quasi exklusiv das Wissen erarbeitet, wie man sich in lebendigen Systemen orientieren und diese transformieren kann. Sie werden nun im weiteren Verlauf der Geschichte mehr und mehr zu gefragten Expertinnen und Experten werden. Heute wissen wir, was industrielles Denken anrichtet, wenn es sich in seiner Einseitigkeit ungebremst in Bereiche lebendiger Systeme ausbreitet. In all jenen Bereichen, wo es um Lebendiges geht, also um Ökosysteme, das Klima, Böden, Gewässer, Luft, Pflanzen, aber auch bei Tieren und Menschen müssen wir lernen, in und aus den lebendigen Zusammenhängen zu denken und das Gelernte dann auch praktisch anzuwenden. Das ist die nachhaltige Alternative zu der Anwendung von Ackergift, die mehr Leben zerstört, als uns recht sein kann. Es zeigt sich auch immer deutlicher, dass unser heutiges Wirtschaftsdogma des ewigen Wachstums auf die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion nicht uneingeschränkt anwendbar ist, weil auf diese Weise zu viel von dem zerstört wird, was die Grundlage des Lebens ist. Wir müssen lernen, uns in unserem Denken und Handeln an den Gesetzmässigkeiten des Lebendigen zu orientieren, ansonsten werden wir unser Versprechen, nachhaltig mit dem Planeten Erde umzugehen, nicht einlösen können. Der Drang des Menschen, die Wirtschaft und sich selbst zu entwickeln, hat sich lange genug auf den Bereich eines quantitativen Wachstums beschränkt. Wir können diesen Drang jedoch nicht wie eine Pflanze ausreißen, er ist dem Wesen des Menschen eigen. Was nun aber ansteht ist, dass sich der bereits seit Jahrzehnten diskutierte Erkenntnisschritt durchsetzt, dass wir in vielen Bereichen mehr qualitatives und weniger quantitatives Wachstum brauchen. Wir müssen uns deshalb dringend darüber unterhalten, was qualitativ hochwertige Lebensmittel eigentlich ausmacht, insbesondere angesichts der Schäden, die eine gegen die Natur gerichtete Landwirtschaft anrichtet. Wenn sich der Wille dazu weltweit noch stärker zeigt und auswirkt, werden die Bäuerinnen und Bauern, die Bauernverbände, wird auch die Politik die nötige Kraft aufbringen, die Segel an diesem neuen Bewusstseins-Wind auszurichten und den Kurs zu ändern. Es liegt in unserer Hand! Weitere Informationen: Buchvorstellung Mathias Forster im Gespräch mit Florian Schwinn Schluss mit den Pestiziden in der Landwirtschaft! Und auf der Internetseite www.dasgiftundwir.ch zum Buch. Quelle: Nachdenkseiten
von Gerhard Schreiber 26. März 2020
Eine ökologische, regionale und solidarische Landwirtschaft schont das Klima, erhält die Artenvielfalt und lokale Kultur, schafft Arbeitsplätze im ländlichen Raum, produziert gute Lebensmittel und ist krisenfest. Denn wer Lebensmittel direkt von Betrieben aus der Region bezieht, spart Transportwege ein und wird unabhängiger von globalen Warenströmen. Wie einfach das ist, zeigen wir hier am eigenen Beispiel. Die Idee, Bio-Lebensmittel direkt Ab-Hof zu verkaufen, ist so alt wie die Bio-Bewegung selbst. Ökologisch erzeugte Lebensmittel sollten nicht weit transportiert und die Bauern und Bäuerinnen unabhängig sein – von der Chemieindustrie ebenso wie von den großen Konzernen des Lebensmitteleinzelhandels. Entsprechend alt sind einige Hofläden. Der kaufmännische Geschäftsführer des Umweltinstituts, Martin Bauhof, lebt auf einem solchen Hof, den sein Schwiegervater, ein bayerischer Bio-Pionier, vor 30 Jahren gegründet hat. Jetzt, in der Corona-Krise, ist der Betrieb systemrelevant. Damit die Versorgung mit Gemüse aus der Region für die KundInnen gewährleistet ist, halten Familie und MitarbeiterInnen das physical distancing und die Hygienevorschriften besonders streng ein. weiterlesen: http://www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/2020/sonstige/regional-ist-erste-wahl.html?utm_source=CleverReach&utm_medium=email&utm_campaign=Newsletter+-+26.03.2020_oIA&utm_content=Mailing_7490134
von Gerhard Schreiber 22. Februar 2020
Langfristig wird kein Weg an nachhaltiger Mode vorbeiführen – auch wenn es in die Bilanz schlägt. Für eine vollkommen nachhaltige Modeindustrie mangelt es den Experten zufolge aber nicht nur an Engagement und Investitionskraft. „Wir sprechen von einem deutlich längeren Zeithorizont allein schon dadurch, dass in gewissen Bereichen noch immer Technologie fehlt“, sagt Boger. Die technischen Voraussetzungen, um den Massenmarkt bedienen zu können, müssten erst noch geschaffen werden. Es mangelt beispielsweise noch immer an einer Technologie, Kleidungsstücke tatsächlich nachhaltig zu recyceln. Kleine wie große Player der Branchen arbeiten an einer Recyclingtechnologie. „Da wird viel ausprobiert und investiert“, meint Boger. „Chemisches Recycling ist beispielsweise ein Weg, der aktuell getestet wird. Sollte das in 18 oder 24 Monaten marktreif sein, werden wir den nächsten großen Sprung sehen.“ Bis dahin könnten nur kleinere Schritte geschehen. Die größten Nachhaltigkeitssiegel in der Mode IVN Best Der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) vergibt das sogenannte „IVN Best Siegel“. Es gilt als der strengste Standard der Branche, weil ausschließlich Naturfasern für die Kleidung erlaubt sind, die wichtigsten Chemikalien verboten. So ist Chromgerbung ist etwa nicht erlaubt, Farbstoffe müssen schwermetallfrei und möglichst pflanzlich sein. Über die gesamte Lieferkette vom Anbau der Fasern bis zum Endprodukt wird kontrolliert, ob die sowohl die ökologischen als auch die Sozialstandards eingehalten werden. GOTS Bei Global Organic Textile Standard (GOTS) gibt es für Kleidung das gleichnamige Siegel, das zu den bekanntesten und am weitesten verbreiteten Öko-Textilsiegeln weltweit zählt. Über die gesamte Produktionskette, vom Anbau bis zum Endprodukt werden gewisse Standards verlangt – sowohl ökologisch als auch sozial. So schließt GOTS gefährliche Chemikaliengruppen für die Produktion aus und verlangt mindestens 70 Prozent Bio-Naturfaser für GOTS-zertifizierbare Kleidung. Dazu zählt GOTS allerdings auch Recyclingfaser von bis zu 30 Prozent, in der auch Polyester beigemischt sein darf. Dadurch ist GOTS nicht gänzlich ökologisch, aber für eine breitere Masse als Siegel erreichbar. Oeko-Tex Made in Green Der Tertifizierer Oeko-Tex ist vielen von dem weit verbreiteten Siegel „Oeko-Tex Standard 100“ bekannt, der dem Verbraucher Auskunft darüber gibt, dass die Kleidung, die er kauft, schadstoffgeprüft ist. Mit dem „Made in Green“-Siegel bietet Oeko-Tex aber eine noch deutlich strengere Zertifizierung. Greenpeace bezeichnete das noch junge Siegel kürzlich als eines der strengsten am Markt. Farbiken, die nach „Made in Green“ zertifiziert sind, unterliegen einem besonders strengen Nachhaltigkeits-Programm namens „STeP“, bei dem ein umfangreiches Qualitätsmanagement in Fragen der Arbeitssicherheit und des Umweltmanagements eingesetzt werden. Um das Siegel zu erhalten, muss die Kleidung zu einem großen Teil aus Naturfasern bestehen oder Recycling- und Mischgewebe. Experten sagen, „Made in Green“ sei teils ambitionierter als Bluesign und GOTS. Bluesign Der Standard „Bluesign“ konzentriert sich vor allem auf die Chemikalienregulierung. Dabei schließt das Siegel die von Greenpeace im Rahmen der Detox-Kampagne als besonders problematisch identifizierten Chemikalien von vorne herein aus. Dafür ist Bluesign bei der Faserwahl nicht begrenzt. Das „Bluesign“-Siegel findet sich deshalb auf Kleidung sowohl aus Natur- und Synthetikfasern als auch recyceltem Material. Für letzteres gelten bestimmte Anforderungen, um gefährliche Substanzen auszuschließen. Cradle to Cradle Hinter dem „Cradle to Cradle“-Siegel steckt das gleichnamige Kreislaufkonzept demnach alle Materialien durch den Produktionsprozess geführt werden sollen ohne dass Abfall produziert wird. Um die Zertifizierung zu erhalten, müssen Unternehmen bestimmte Standards bei Materialgesundheit, Wiederverwendung, erneuerbaren Energien, sozialer Fairness und Wasser erfüllen. Zudem gibt es eine Liste verbotener Chemikalien. Bei der „Cradle to Cradle“-Zertifizierung gibt es die Besonderheit, dass sie stufenweise erfolgt: in Bronze, Silber, Gold und Platin. Schwierig: Wer für sein Produkt beispielsweise nur die Einstufung „Bronze“ bekommt, darf mit dem „C2C“-Siegel werben, obwohl die Einstufung zeigt, dass noch schädliche Chemikalien im Prozess Verwendung finden. Grundsätzlich können alle Faserarten C2C-zertifiziert werden. Dabei gilt: Je je sauberer und besser recycelbar die Faser, desto goldener die Zertifizierung. Zudem gibt es noch immer keinen nachhaltigen Ersatzstoff für Baumwolle, deren Aufbereitung bekanntermaßen sehr wasserintensiv und somit wenig nachhaltig ist. „Große Player, wie etwa H&M und die Kering-Gruppe, investieren in Unternehmen oder Start-ups, die neue Stoffe entwickeln“, sagt Boger. „Es ist eine Investition in die Zukunft, wenn man so will.“ Auch für Polyester gibt es derzeit noch immer keinen adäquaten Ersatz, der die positiven Eigenschaften der Herstellung, des Tragekomforts und der Reinigung ähnlich gut gewährleistet. „Die Mode-Industrie steht dadurch – im Gegensatz zu vielen anderen Industrien – an einer Technologiebarriere. Bis die vollkommen überwunden ist, rechne ich mit 10 bis 15 Jahren“, sagt Boger. „Der Prozess ist ins Rollen gekommen, aber die Mode-Industrie ist hier der sinnbildliche Dampfer – und eine Kehrtwende braucht Zeit“, sagt Trendforscherin Varga. Ihre Einschätzung: Zwanzig Jahre dürfte es sicher noch dauern bis die gesamte Modebranche ansatzweise dort ist, wo die Pioniere der Nachhaltigkeit heute schon sind. Quelle: WirtschaftsWoche
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