Diese Sprüche hast du bestimmt schon mal gehört! Oder fragst du dich das manchmal sogar selber? Wir räumen mit fünf Bio-Vorurteilen auf!
1. Bio ist Schwindel
Als Bio-Lebensmittel werden Produkte aus ökologischer Landwirtschaft bezeichnet. Sie sind gentechnisch nicht verändert und werden ohne Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Kunstdüngern angebaut. Trotzdem darf sich nicht jede ungespritzte Gurke einfach so „bio“ nennen. Bio-Betriebe sind strengen Vorschriften unterworfen und werden regelmäßig von einer unabhängigen Kontrollstelle überprüft. Nur Produkte, die alle Kriterien erfüllen, werden mit dem EU-Bio-Logo gekennzeichnet.
Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace hat im Herbst 2018 in einem Test die wichtigsten Gütezeichen überprüft. Das Ergebnis: Bio-Siegel schneiden hervorragend ab und werden uneingeschränkt empfohlen.
2. Bio ist zu teuer
Der erste Blick auf den Kassenzettel zeigt: Bio-Produkte sind meistens tatsächlich teurer als konventionelle. Und das hat seinen Grund: Schließlich kostet Bio-Ware auch mehr in der Herstellung. So werden Beikräuter nicht mit Pestiziden, sondern per Hand entfernt, auch sind Bio-Futter und -Saatgut in der Anschaffung oft teurer. Auf den zweiten Blick relativiert sich der höhere Preis jedoch schnell. Die konventionelle Landwirtschaft gilt zum Beispiel als Hauptverursacher für die Belastung unseres Grundwassers mit Stickstoff. Und die wird für kommunale Wasserversorger immer mehr zum Problem. Mehrkosten, die durch aufwendige Filterung entstehen, schlagen sich schließlich am Wasserpreis nieder. Wer an einem Ende spart, zahlt am anderen Ende das Vielfache drauf.
Doch nicht nur kostentechnisch rechnet sich der Bio-Einkauf auf lange Sicht. Ökologische Lebensmittel stehen für weniger Pestizide auf dem Teller, mehr Vielfalt auf den Feldern, Unabhängigkeit von multinationalen Konzernen und eine enkeltaugliche Umwelt. Eigentlich gar nicht so schlecht für ein paar Cent mehr.
Übrigens: Rechnet man die Mehrkosten für Gesundheit, Umwelt und Klima mit ein, würden die Preise für konventionelle Lebensmittel ziemlich in die Höhe schießen. Alles eine Frage der Perspektive.
Wer biologische Produkte kauft, trägt zu einer nachhaltigen Landwirtschaft bei. (© SONNENTOR)3. Biofelder sind auch mit Ackergiften belastet
Chemisch-synthetische Stickstoffdünger und leichtlösliche Phosphate sind in der Bio-Landwirtschaft verboten, ebenso der Einsatz von Pestiziden.
Jedoch: Kontaminationen können nicht immer vermieden werden.
Spuren von Pestiziden können durch Wind und Wetter von konventionellen Nachbarfeldern auf Bio-Ware gelangen. Aber auch der Transport und eine falsche Lagerung bergen Risiken. Solange die konventionelle Landwirtschaft überwiegt, sind absolute Null-Werte im Bio-Bereich kaum möglich. Doch kein Grund zur Verunsicherung: Bio-Lebensmittel sind trotzdem um ein Vielfaches weniger belastet als konventionelle Ware. Die Kontaminationen sind so niedrig, dass der aktive Einsatz von Pestiziden ausgeschlossen werden kann und keine Gesundheitsgefährdung vorliegt. Produkte, die gesetzlich definierte Grenzwerte überschreiten, gelangen selbstverständlich nicht als Bio-Ware in den Verkauf.4. Regional ist besser als Bio
Bio-Äpfel aus Ägypten und Bio-Karotten aus Israel? Die Herkunft von Bio-Lebensmitteln wird oftmals kritisch beäugt, und das zu recht. Doch lokale Produkte sind deswegen nicht automatisch die bessere Alternative. Zwar entfällt bei regionalen Lebensmitteln der weite Transport, doch Pestizide, Kunstdünger und CO2-Emissionen aus konventioneller Landwirtschaft belasten die Umwelt und das Klima.
Bio oder regional – was ist nun die bessere Wahl? Im Idealfall beides. Die Kombination aus regional und Bio wäre die beste Lösung. Auch hier kann der einzelne Konsument etwas beitragen: Eine starke Nachfrage nach regionalen Bioprodukten wird mehr Landwirte dazu motivieren, auf Bio umzustellen.
Handarbeit ist immer noch ein wichtiger Teil der Bio-Landwirtschaft. ( © SONNENTOR)5. Bio kann die Welt nicht ernähren
Forscher des Fachmagazins „Nature Communications“ sind überzeugt, dass es sehr wohl möglich wäre, die Weltbevölkerung mit Bioprodukten zu ernähren. Zu dem selben Schluss kommt auch „Das „Kursbuch Agrarwende 2050“ – eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Studie. Damit das gelingt, muss sich jedoch unser Konsumverhalten drastisch ändern. Die Menschen müssten vor allem weniger Fleisch essen und weniger Lebensmittel verschwenden. Obst und Gemüse, das nicht der Norm entspricht, wird oft schon entsorgt, bevor es in den Verkauf gelangt. Auch zuhause werden große Mengen an Nahrungsmitteln weggeworfen, weil sie durch falsche Lagerung verderben oder zu viel eingekauft wurde. Forscher der Universität Stuttgart sprechen von rund 85 Kilogramm Lebensmittel, die pro Kopf in Deutschland jedes Jahr im Müll landen.
Diese Verschwendung hat Auswirkungen auf Umwelt und Klima und ließe sich mit wenigen Schritten vermeiden: Bewusst einkaufen, Lebensmittel richtig lagern, Reste verwerten.
Viele Geheimtipps kannten schon unsere Großmütter: Sie kauften beim Nahversorger ein, kochten vor, legten Gemüse ein oder verarbeiteten überreife Früchte zu Marmelade. Wenn wir lernen, unser Essen wieder mehr wertzuschätzen, leisten wir einen wichtigen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz. Denn wir sind davon überzeugt: #EsGehtAuchAnders
Es gibt keinen Planet B, deshalb ist es umso wichtiger, Mutter Erde zu schützen. Das beginnt bereits bei Kleinigkeiten – einfach mal das Auto stehen lassen und aufs Fahrrad schwingen, wiederverwendbare Trinkflaschen statt Plastikflaschen benutzen uvm. Was machst du in deinem Alltag, um die Welt ein kleines Stück besser zu machen?
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